• Flohmarkt im Riedacker

    Flohmart, Kreisflohmi, Engagement, Kinder und Jugenliche, Austausch, Plaudern

    Flohmarkt im Riedacker – Wie eine spontane Idee das Quartier verbindet

    Ein sonniger Samstag im September, ein paar Festbänke, etwas Improvisation – und ganz viel Herzblut

    Ein Gespräch mit Jana Reichmann aus dem OK des Flohmi Riedacker

    Der erste Flohmi in der Siedlung Riedacker zeigte, wie aus einer spontanen Idee ein kleiner Nachbarschaftsanlass entstehen kann.
    Jana Reichmann aus dem Organisationskomitee erzählt, wie alles begann – und warum der Kreisflohmi der perfekte Rahmen dafür war.

     

    Von der Idee zum ersten Stand
    „Die Idee war eigentlich schon länger da – so wie ein kleiner Same, der erst auf den richtigen Boden warten musste“, erzählt Jana Reichmann.
    Schon bei den Willkommensanlässen in der Siedlung wurde darüber gesprochen, einmal einen Flohmi zu organisieren. Jana selbst war schon während ihres Studiums ein Fan solcher Märkte – Orte, an denen Dinge, Geschichten und Begegnungen weitergegeben werden.

    Als eines Tages der Flyer des Kreisflohmis im Briefkasten lag, fügten sich die Dinge wie von selbst: Das Datum war vorgegeben, die Plattform stand, und jede:r konnte mit dabei sein. „Sie geben den Tag vor, bieten eine Karte, auf der alle Flohmärkte der Region sichtbar sind, und schaffen damit einen schönen, gemeinschaftlichen Rahmen“, erzählt Jana. „Für uns war das die perfekte Gelegenheit, um als Siedlung mitzumachen und gleichzeitig die Nachbarschaft im Quartier zu stärken.“

    Organisation zwischen Spontanität und Wetterglück

    Das OK war schnell gefunden: Jana Reichmann, Viktoria Blotny, Can Toksoy und Robin Siedl steckten ihre Köpfe zusammen.
    Mit viel Enthusiasmus, Improvisationstalent und der Unterstützung des Fachbereichs Zusammenleben entstand Schritt für Schritt ein stimmiger Anlass.

    „Wir waren wirklich spontan unterwegs“, lacht Jana. „Flyer gestalten, aushängen, Festbank-Garnituren aufstellen – und hoffen, dass das Wetter uns wohlgesinnt sein würde.“ Das tat es. Und wie! Bei strahlendem Sonnenschein trudelten Menschen ein, die stöberten, handelten, plauderten und am von der BGZ gesponserten Apéro anstiessen.

    Die grösste Herausforderung? „Ganz klar die Werbung“, sagt Jana. „Viele, die am Ende kamen, hatten gar nicht über unsere Flyer vom Flohmi erfahren, sondern über die Plattform des Kreisflohmi. Beim nächsten Mal würden wir sicher früher starten – vielleicht schon einen Monat vorher.“

     

    Kinder mit Verhandlungsgeschick – und andere Highlights

    Fünf Haushalte machten beim ersten Flohmi mit – und besonders die jüngsten Verkäufer:innen sorgten für Begeisterung.
    „Einige Kinder durften selbst entscheiden, zu welchem Preis sie ihre Spielsachen verkaufen – oder ob sie überhaupt verkaufen wollten“, erzählt Jana. „Das war richtig schön zu sehen: wie sie nachdachten, verhandelten, stolz waren.“ Ein Teenager hatte seinen Stand besonders liebevoll vorbereitet, alles beschriftet und sortiert. Andere nutzten den Flohmi, um vor einem Umzug Dinge weiterzugeben. Erwachsenen-Kleidung lief etwas schleppender – „aber bei Kinderkleidung und Spielsachen war richtig Bewegung drin!“, sagt Jana. „Und vor allem hatten alle einfach Freude.“

    Ein Ort zum Verweilen und Austauschen

    Die Stimmung war entspannt, offen und herzlich. Menschen aus der Siedlung und dem Quartier kamen zusammen, plauderten, tauschten Erinnerungen und Funde aus.
    „Es war schön zu sehen, wie Nachbar:innen miteinander ins Gespräch kamen, die sich sonst vielleicht nur im Treppenhaus grüssen“, erzählt Jana. „Manche Passant:innen blieben einfach stehen, genossen den Apéro und liessen sich treiben.“

    Ein kleiner Anfang mit grossem Potenzial

    Was Jana besonders berührt hat: „Dass man mit so wenig Mitteln, Zeit und Ressourcen etwas so Schönes schaffen kann. Jede:r konnte eigene Stärken einbringen, und gemeinsam haben wir etwas auf die Beine gestellt, das Menschen wirklich verbindet.“

    Ausblick: Mehr Stände, mehr Austausch – vielleicht auch mehr Kulinarik

    Schon jetzt sprudeln die Ideen fürs nächste Jahr. „Viele haben vorgeschlagen, auch Essen anzubieten – vielleicht Spezialitäten aus verschiedenen Ländern. Das würde die Leute sicher zusätzlich anziehen. Ob das erlaubt ist, müssten wir natürlich vorgängig noch klären.“ Ein Save the Date vor den Sommerferien könnte helfen, dass sich mehr Bewohner:innen frühzeitig vorbereiten. Und auch andere BGZ-Siedlungen könnten mitziehen – etwa die Schuppis, die schon einmal einen Flohmi organisiert haben.

    „Natürlich lief nicht alles perfekt“, gibt Jana zu. „Aber das Wichtigste ist: Wir haben angefangen. Wir haben erlebt, wie schön es ist, wenn Dinge ein neues Zuhause finden – und wenn Nachbarschaft plötzlich ganz lebendig wird.“

    Wer Lust hat, beim nächsten Flohmi im Riedacker mitzumachen oder eigene Ideen einzubringen, kann sich gerne über den Fachbereich Zusammenleben mit dem Organisationskomitee in Verbindung setzen (zusammenleben@bg-glattal.ch). Das OK freut sich über neue Gesichter, kreative Beiträge – und jede Unterstützung, die den Flohmi weiter wachsen lässt.